Städte & Siedlungen

Jakutien gehört geografisch zu Ostsibirien , das die ausgedehnste Region innrhalb der Russischen Förderation darstellt. Die gesamte Gegend ist nur dünn    besiedelt . Die Regionen südlich des Polarkreises werden größtenteils von aus- gedehnten und nahezu men- schenleeren Wäldern und Sumpfen bedeckt.
Im Aldan-Hochland entpringt der Fluß gleichen Namens, der einen weitens- förmigen Verlauf nimmt, um dann nach Jakutsk in den größten Strom Jakutiens, die Lena , einzumünden.
Die Flüße sind nur für etwa 5   Monate im Jahr schiffbar. Dann fahren vom Süden Versorgungsschiffe ("Wodka- dampfer") nach Norden, um auch entlegene Regionen zu versorgen. Nicht auf dem Wasserweg erreichbare Siedlungen werdenmit dem Hub- schrauber versorgt. In Jakutien gibt es viele lokale Fluglinien sodass letzt- endlich auch die abgelegenste Ansiedlung in der Tundra erreichbar ist, wenn auch in mitunter langen und unregelmäßigen Abständen von 2 bis 4 Wochen.
Größere Mengen Gold gewinnt man bei Aldan.Das im Tagebau abgebaute Erz wird gereinigt, das Gold extrahiert. Russlands Gold stammt überwiegend aus Sakha, wo seit 1923 in großem Umfang geschürft wird. auch im weiter östlichen gelegenen Gebiet Magadan wird Gold gewonnen.
Bei Mirny und Almazny baut man seit den 1950Jahren intensiv Diamanten ab. Der Tschernylschevsker Stausee bei Mirny liefert hauptsächlich Energie für das Diamantenzentrum . Neben dem Bergbau hat wirtschafltich außerdem die Forstwirtschaft größere Bedeutung. Das Holz aus der Taiga - in Jakutien gibt es ausgedehnet Lärchentaiga - wird für Bauzwecke und zur Zelluloseherstellung ver- arbeitet.
Wie bei der Diamantengewinnung bestehen auch hier besondere Sicherheitsvorkehrungen. um Dieb- stählen vorzubeugen (z.B. Röntgen- durchleuchtung der Arbeiter im Werk)
Wie bei der Diamantengewinnung bestehen auch hier besondere Sicherheitsvorkehrungen. um Diebstählen vorzubeugen (z.B. Röntgendurchleuchtungder Arbeiter im Werk)
Einen weiteren wichtigen Wirt- schaftsfaktor in Jakutien stellen in der Vergangenheit die Sowchosen dar. Eine Sowchose war ein landwirtschaftlicher Betrieb unter staatlicher Kontrolle. Im Norden Jakutiens wird von diesen Sowchosen, deren heutigen Rechts- nachfolgern bevorzugt Rentierzucht betrieben. Die Rentiere dienen als Fleischlieferant und werden in Herden zu einigen Tauend gehalten. Zusätzlich liefern sie Milch. Fett und Rentierfelle.
Außerdem von Bedeutung ist der Handel mit Pelztierfellen . Die Tiere werden direkt gejagt oder in Farmen gezüchtet. Neben Zobel pelzen sind vor allem Silberfuchsfelle gefragt. In den 1930er Jahren waren durch die ständige Bejagung die Zobelbestände in Sibirien äußerst stark zurückgegangen. Durch ein Gesetz wurde Jagd 1935 bis 1940 verboten, außerdem wurden in Sibirien Zobel ausgesetzt, sodass sich der Bestand innerhalb einiger Jahrzehnte erholen konnte
Jakutien verfügt über sehr   viele   Flüsse . die dank der gebirgigen Lage zu Energiegewinnung (Wasserkraft) ver- wendet werden könnten. Die Errichtung von solchen komplizierten Bauten wie Staudämmen wird durch den Permafrost erheblich erschwert. In der Nähe von Mirnyj wurde das erste Wasserkraftwerk auf Permafrostboden angelegt, was auch international Anerkennung fand.
Ganz im äußersten Norden baute man " geschlossene   Städte ". Alle Häuser sind durch Tunnel oder wärmeisolierte Brücken miteinander verbunden. Kraftwerke auf Ölbasis erzeugen Energie zum Heizen und zur Beleuchtung während der sechs Monate andauernden Polarnacht.
Auch beim Bau    von    Häusern    müssen die klimatischen Bedingungen des Permafrostes beachtet werden. Früher konnte man hier keine mehr- geschossigen Gebäude bauen. da sie irgendwann im Boden versanken (der Boden beginnt im Frühling in der obersten Schicht aufzutauen). Mit Hilfe großer Betonpfeiler konnte das Problem gelöst werden. Der Hohlraum zwischen    dem    Erdboden und der auf Pfeilern ruhenden Fundamentplatte des Hauses hat ebenfalls eine bestimmte Aufgabe: Von den bewohnten Häusern wird ständig Wärme abgegeben (z.B. von Rohrleitungen). dadurch würde auch im Winter die obere Bodenschicht auftauen; dies aber verhindert der eisige Wind       der       durch       den       Hohlraum hindurchweht
Im Winter sind im Norden Jakutiens Außentemperaturen von -60°Grad Celcius üblich. Die Wände der Häuser sind meist 1    mtr.    dick , und die Rohr- leitungen für Gas und Wasser verlaufen in besonderen wärmeisolierten Ka- nälen. Das Leben ist hier für die Arbeiter - meist Bergleute. Geologen, Bauar- beiter trotz guter Bezahlung nicht leicht. Problematisch ist der zunehmende Alkoholismus.
Das Trinkwasser (und z.T. auch die Milch ) werden üblicherweise im gefrorenen Zustand kilogrammweise gehandelt. Im Winter werden Eisblöcke angeliefert. die geschmolzen werden müssen. Die Lebensmittel sind im Norden deutlich teurer als im übrigen Sibirien. da fast alles eingeführt werden muss.
Die Menschen verdienen aber hier etwas mehr und haben gewisse Sonderrechte (z.B. längerer Urlaub, in bestimmten Regionen zählte ein Arbeitsjahr doppelt, wodurch das Rentenalter rascher erreicht werden konnte). Dies veranlasste in der Vergangenheit auch viele Russen, nach Jakutien zu gehen
Mehr zum Thema
In Jakutien dominieren 500 bis 1000m hoch gelegene Hochplateaus. Das Land wird außerdem von Gebirgsketten duchzogen: im Norden das Werchojansker Gebirge mit Gipfeln um 2300 m sowie das Tshersker Gebirge . Im Süden liegen zwischen der Stadt Aldan und dem BAM -Bahnknotenpunkt Tynda das Aldanhochland und die Stanowoi- Kette.
<
Klima | Oimyakon | Kältester Ort der Erde
Geographie | Jakutien
Von den Bewohners Sakhas (Jakutiens) wird ihr Land als oloncho bezeichnet. die jakutische Erde ist ganz außerordentlich reich an mit nur erdenkbaren Ressourcen aus- gestattet. Auch hier könnte man behaupten, jemand hätte Mendele jews Tabliza (Periodensystem der Elemente) ausgestreut: Gold ,Silber,Kohle, Blei, Zinn, Molybdän, Wolfram, Uran, Antimon, Diamanten, Grafit,Kupfer.