Schamanen | Geschichten

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Die dualistische Scheidung im dualistischen Weltbild der Jakuten in oberen und unteren, lichten und dunklen Bereich, in lebensförd- ernden      und      lebenszerstörenden Geister-Mächte wirkt auch ins Dasein der Menschen ein. Die Menschen werden nicht nur von beiden Bereichen bestimmt z. B. die Geschichte " Die Söhne der weißen und der schwarzen Gottheit". Zwei derartige gegensätzliche prädes-tinierte Menschen müssen dann unter Umständen ihr Leben hindurch diesen Gegensatz ertra- gen.
Was die Menschen bedrängt, sind Geister. Bei den Geistern suchen sie Hilfe, Geister bestimmen den ganzen Lebenslauf, als Individuen und Gemeinschaft. Da ist Ürüng-Aij-Tojon im Himmel mit seiner Familie, seinen Dienern, Boten und seinem Himmelsvolk, - lichte Wesen, den Menschen wohlgesinnt, ihr Heil, ihr Lichtweg bestimmend.
SchamanenGeschichten | G.V. Ksenofontov | Einleitung Arsan Duolan - Herr der Abaasy
Eine dualistische    Scheidung zieht durch das Weltbild der Jakuten, - ein prägnanter Zug der auch die Weltanschauung der ihnen ver- wandten südsibirischen Turk- stämme, der Burjaten und Mongolen kennzeichnet (s. Radloff, Schiefner). er erinnert mit vielen Einzelmotiven an das Weltbild der alten Iranier (s. Harva ), wenn er auch nicht so beherrschend ist wie dort.
Chakassischer "tös", ein Stück Gewebe mit farbigen Zeichnungen guter und böser Geister. Ein Tös wird bei den verschiedenen Anlässen zum Beispiel bei der Erkrankung eines Familienmitglieds, auf Anweisung des Schamanen gemacht und innen oder außen an der Jurte befestigt. Auf unserer Darstellung sind drei menschengestaltige Geister zu sehen. An den Seiten stehen ein aufrechter und ein umgekehrter Baum, wodurch die Herkunft der Geister aus der oberen und unteren Welt bezeichnet wird.
Bei den Schamanen unterscheidet man „untere    und    obere“ . Untere Schamanen sind solche, die von Geistern des unteren Bereiches geschaffen und belehrt worden sind. Mit deren Hilfe sie ihre rituellen Handlungen vollziehen und die Beziehungen ihrer Gemein- schaft mit diesen regeln.
Obere Schamanen sind solche, die von Geistern des „oberen Bereiches“ geschaffen sind und zu diesen vermitteln. Man sagt, daß die größten Schamanen in der unteren Welt bei den bösen Geistern des Streites und des Übels aufgezogen und in einer beson- deren Wiege geschaukelt werde.“ (S.160). Den oberen Schamanen nennt man ajy-ojun ", den unteren abaasy-ojun
Es sei gleich gesagt, daß die dualistischen Scheidungen eine einfache Konsequenzmacherei übertreffen und in verschieden Ebenen sich erstrecken.
Ja, es gibt auch die Vereinigung der lichten der finsteren Sphäre, die Verbindung einer übelwirkenden Geister-Schamanin mit einer oberen Lichtgestalt. Ihr Zeugungsakt bringt ein neues Wesen hervor, dessen Erscheinung und Handeln ein jakutischer Erzähler in einer denk- würdigen Fabelgestalt ersonnen hat: (s. „ Die beiden Schamaninen“.)
So gibt es auch im oberen Himmel Geister, die Aij-tojon`s Wollen und Vorausbestimmung entgegenwirken; z.B. Chara-Suorum , der „Raben- Schwarze“, und sein rabenförmiges Volk, dessen Söhne sich gerne mit irdische Frauen verbinden und Nachkommenschaft mit ihnen zeu- gen.
Da sind die unterirdischen Abaasy unter ihrem Herrn   Arsan   Duolan , die Menschen ins Finstere führen - zerstörende Mächte.