Sein erstes Gedichtwurde1948 gedruckt.AlsnochderSozialistische Realismuskaumandereliterarische Strömungennebensichdulden wollte,erschiendieserjungeMann ausdemfernenNordenaufder SzeneundmachteJakutienund seinenschierunerschöpflichen Schatz an Mythen und Legendenzu seinem Thema.
SeineHeldenbewegensichinden Glaubens- und MoralvorstellungendeskleinenVolkes,dessenSchicksal überdieJahrhundertehinwegihnzu rastloserliterarischerTätigkeitan-treibt.NebenGedichtenschreibter Romane, Lieder und Theaterstücke, Kinderbücher und Libretti.Mehrals fünfzigTitelliegeninrussischer, jakutischerundanderenSprachen vor.
DievonihmgeschaffenenLieder hieltenEinzugindiejakutische Populärkultur;seineRomanewieDer SonnenanbeterundDer schwarze Vogel wurden Allgemeingut.
Das dritte AugeistdieletzteArbeit,dieervollenden konnte.IndemRoman-Poembreitetergleichsam nocheinmaldieQuintessenzseinerjahr-zehntelangenBeschäftigungmitdemSchicksalder Sacha aus. DerBogenwirdgespanntvommythischenAuszug aufderSuchenachdemGelobtenLandüberden ZivilisationsbruchinderBegegnungmitden AnkömmlingenauseinerfremdenWeltbiszuden Tragödien der Stalinzeit. DreimalwirdseineHeldinKyrasageboren,dreimal wirdsiesterben,esistZyklus einer schamanischen Initiation, der ihrer Seele ein ewiges Leben gib.
Das dritte AugeDas Leben einer Seele[...] Der Weiße Schamane aber kniete am Feuer und senkte den grauen Kopf, er blickte in die züngelnden Flammen, wiegte sich und sang:Ich kann es sehen!Hinter den schweren Wolken,die sich aufbäumen wie die dichte Mähneeines wilden sechjährigen Hengstes,erheben sich finstere Berge,und hinter ihren steilen Hängenerstrecken sich finstere Berge,erstreckt sich ein weites Talim Morgennebel.Das ist die große Tujmaada,die hochverehrte Herrin.Unzählige Herdensatter Kühe und schneller Pferdeweiden dort friedlich und zufrieden,und inmittendieses wonnigen Überflusseshat die heilige Birke ihre Zweige aufgespannt.Sie ist schön und stolz, ihr Rauschen ist erhaben.An ihren schneeweißen Stamm gelehntsteht die Geist-Herrin jenes Talesund schaut wachsam um sich.Oh, etwas bekümmert sie,etwas beunruhigt sie zutiefst,den bald, sehr baldwerden neue Zeiten anbrechen:Unbekannte aus der Fremde werden erscheinen.Wer sind sie - Gesandte des Himmelsoder Ankömmlinge aus der Unterwelt ?Ihre Augen sind tiefen Strudeln gleich,ihre Haare sind wie sengendes Feuer,von der Farbe der flammenden Abendsonne,des leuchtenden Sonnenaufgangs.Was ist das - das Ende oder ein Anfang?Oh, oh! Es kommt einer Zeit des Wandels,Eine Zeit des Erwachens! Oh, Oh!