Jana - Kazach'ye - Sacha

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Gut 800 Knochen und Knochen- fragmente wurden in der Jana gefunden. Abgesehen vom Mammut, Pferd und Rhinozeros fanden sich auch Knochen vom Rentier. Darüber hinaus wurden weitere Spezies gefunden: Moschus,    Wolf,    Polarfuchs,    Braunbär, der   Löwe   aus   dem   Pleistozän   und   das Vielfrass.
In der Nähe des Ortes Kazach`ye   an der     Jana     in der Republik Sacha (Jakutien) fand ein Team Reste eines Siedlungsplatzes. Der bei 71 Grad Nord liegende Platz wies hunderte Steinspitzen und einige Vorderschäfte von Speeren auf, die aus Rhinozeros- Horn     und     Mammut - Stoßzähnen hergestellt wurden.
Es handelt sich um eine Vielzahl von Knochen, die in dieser Weise einmalig sind, weil sie bearbeitet wurden.Darin liegt das Besondere der Ausgrabungen: Es ist eine bifaziale , d.h. von beiden Seiten ausgeführte Technik, die aber noch nicht die Messerherstellung umfasst.
Damit werden erneut Diskus- sionen um die früheste Besiedlung    Amerikas laut. Da als wahrscheinlich gilt, dass mindestens eine möglicher- weise die wichtigste Besied- lungswelle über Nordostasien erfolgte, stellt sich die Frage, ob nicht auch der polare    Norden Amerikas viel früher besiedelt war, als bisher angenommen.
28.280 und 26.050 v.Chr. Steinzeit
Jana | Jakutien Steinbruchstücke | Jana | Jakutien Eine ehemalige Landbrücke zwischen Asien und Nordamerika
Eines ist sicher: die Jana mag eine der Stellen sein, an denen der Übergang      zu      Nordamerika fest- gemacht werden kann. Ob eine frühe Wanderung und damit eine erste Besiedlung erfolgte oder eine von mehreren Unternehmungen mit unterschiedlichem Beweggrund, muss offen bleiben. Eines ist zumindest sicher: Schon 30.000 Jahre    vor    unserer    Ze it bestand die Möglichkeit, Nordamerika über den Landweg zu erreichen.
Die wichtigste Frage lautet : Ist damit die Besiedlung     Amerikas über die Landbrücke an der Beringstraße möglich gewesen? Immerhin wurde die Beringstraße in der Frühen-Wisconsin- Eiszeit geformt und war teilweise noch während der warmen Zeit (50.000- 23.000 v. Chr.) passierbar.

Zähne führen zur Entdeckung einer Bevölkerungsgruppe

Zwei 31.000   Jahre   alte Milchzähne     aus einer Ausgrabungsstätte im Nordosten Sibiriens haben zur Entdeckung einer bisher unbe- kannten Bevölkerungs- gruppe geführt, die während der letzten Eiszeit in diesem Gebiet gelebt hat. An der Entdeckung dieser « A l t - N o r d s i b i r i e r » beteiligt war auch Laurent Excoffier, Professor am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern und Gruppenleiter am SIB Schweizerisches Institut für Bioinformatik. Als Teil einer breit angelegten Studie, die im Fachmagazin Nature publiziert wurde, untersuchte ein internationales Forschungsteam zwei 31.000 Jahre alte Milchzähne aus einer grossen archäologischen Fundstätte am russischen Fluss Jana . Die Ausgrabungsstätte, bekannt als « Yana Rhinoceros Horn Site » (Yana RHS) wurde 2001 entdeckt und umfasst mehr als 2.500 Artefakte, darunter Tierknochen, Elfenbein sowie Steinwerkzeuge und Zeugnisse menschlicher Behausungen. Die untersuchten Zähne sind die bisher einzigen   dort   entdeckten   menschlichen Überreste    aus dieser Zeit. Die Forschenden unter der Leitung von Eske Willerslev, Professor am St John's College der Universität Cambridge und Direktor des Lundbeck Foundation Centre for GeoGenetics an der Universität Kopenhagen, untersuchten die DNA der Zähne und konnten zeigen, dass die Zähne zu Individuen einer bisher unbekannten Bevölkerungsgruppe gehören. Das Forschungsteam, dem auch Laurent Excoffier, Professor am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern und Gruppenleiter am SIB Schweizerisches Institut für Bioinformatik, angehört, benannte die Bevölkerungsgruppe «Alt-Nordsibirier». Die Forschenden konnten in der Studie darüber hinaus zeigen, dass 10.000 Jahre alte menschliche Über- reste aus einer anderen Fundstelle in Sibirien      gene- tisch    mit    den    indi- genen            Völkern Amerikas   verwandt sind zum ersten Mal wurden solche engen genetischen Verbindungen aus-serhalb der USA entdeckt. Auf dem Speiseplan standen Wollhaarmammuts, Wollnashörner und Bisons Die Resultate der Studie zeigen, dass die «Alt-Nordsibirier» während der letzten Eiszeit im Nordosten Sibiriens unter extremen Bedingungen gelebt haben. Ernährt haben sie sich mit der Jagd auf Wollhaarmammuts, Wollnashörner und Bisons. Die «Alt-Nordsibirier» passten sich offenbar schnell an extreme Umgebungen an und waren sehr mobil. Eske Willerslev erklärt: «Diese Menschen waren ein bedeutender Teil der Menschheitsgeschichte. Sie diversifizierten fast zur gleichen Zeit wie die Vorfahren der heutigen Asiaten und Europäer, und es ist wahrscheinlich, dass sie irgendwann grosse Teile der nördlichen Hemisphäre bevölkerten.»
upDate: 26.07.2020 | neu
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