Bevölkerung & Sprache
Die
Jakuten,
auch
Sacha,
sind
ein
nordturkisches
Volk
Sibiriens
.
Ihr
Siedlungsgebiet
liegt
an
der
Lena
,
wohin
sie
im
13.
Jahrhundert
von
den
Burjaten verdrängt wurden.
Nach
einer
Volkszählung
von
2002
hat
das
Volk
der
Jakuten
etwa
432.290
Mitglieder.
Die
Sprache
der
Jakuten
ist
Jakutisch.
Die
Gesellschaft
für
bedrohte
Völker
hat
die
Jakuten
in
die
Liste
der
bedrohten
Völker
aufgenommen.
Jakutisch
besitzt
den
Status
einer
Literatursprache
und
bedient
sich
der
kyrillischen
Schrift.
Daneben
dient
sie
als
Verkehrssprache
zwi-
schen
dem
Eismeer
und
der
chinesischen
Grenze
sowie
in
Irkutsk
und
Ochotsk
.
Zum
nordöstlichen
oder
auch
uigurischen
Zweig
der
Turksprachen
gehörende,
im
nordöstlichen
Sibirien,
vor
allem
in
der
Republik
Sacha
(Jakutien
–
ehemals
Jakutische
ASSR) gesprochene Sprache.
Sie
nimmt
u.a.
durch
isolierte
Lautentwicklung
eine
Sonder-
stellung
innerhalb
der
Turk-
sprachen
ein.
Der
Wortschatz
enthält
zahlreiches
aus
dem
Mongolisch
entlehntes
Wortgut,
aber
auch
zahlreiche
Elemente
von
ungeklärter
Herkunft.
Insbesondere
unterscheidet
sie
sich
jedoch
von
den
meisten
Turk-
sprachen
Eurasiens
dadurch,
dass
sie
keinerlei
muslimische
Einflüsse
mit
arabischen
und
persischen
Vokabeln
aufweist.
Rund
368.000
Muttersprachler
innerhalb
einer
ethnischen
Population
von
etwa
472.000
Angehörigen
(2014)
spre-
chen
Jakutisch,
96%
von
ihnen
in
ihrer nationalen Gebietseinheit.
Die
Sprecher
sind
meist
bilingual
in
Russisch
und
das
Jakutische
wird
seinerseits
als
Zweitsprache
von
einigen
Ewenken
,
Ewenen
und
Jukagiren
verwendet.
Die
Jakuten
verfügen
über
eine
mündlich
überlieferte
Volksliteratur
mit
interessanten
Epen
.
Im
19.
Jh.
entstand
eine
jakutische
Schrift-
sprache
und
1819
wurde
die
kyrillische Schrift eingeführt.
Von
1917
bis
1938
wurde
auf
der
Basis
des
lateinischen
Alphabets
eine
Schrift
eingerichtet;
seit
dieser
Zeit
ist
jedoch
wieder
die
kyrillische
Schrift
im
Gebrauch.
Die
Eigenbezeichnung:
der
Jakuten
ist
„Sacha“
oder
„Sachalor“.
Das
Ethnonym
„Jakut“
ist
so
wie
bei
vielen
Völkern
Russlands
nur
eine
Fremdbezeichnung.
Die
Russen
über-
nahmen
sie
von
den
Ewenke
n
(Tungusen),
die
ihre
Nachbarn
als
„Jekot“
bezeichneten.
Den
Jakuten
stehen
die
Dolganen
,
die
ehemals
eine
tungusische
Sprache
besaßen,
sehr nahe.
Die
Jakuten
sind
orthodoxe
Christen,
deren
Christianisierung
im
18.
Jh.
erfolgte.
Daneben
haben
sie
schamanistische
Praktiken
sowie
mit
dem
Bärenkult
und
dem
Geister-
glauben
verbundene
Bräuche
z.T.
bis
in die heutige Zeit erhalten können.
Ihre
Lebensgrundlage
bildet
die
Zucht
von
Rindern
und
Pferden
im
Süden
sowie
die
Rentierzucht
im
Norden
ihres
Wohngebietes.
Bei
ihrer
Nordwanderung
brachten
sie
ihre
südsibirische
Wirtschaftsform
in
die
arktischen
Zonen
mit
und
bildeten
inmitten
von
Tundra-Jägern
und
Rentierzüchtern
eine
isolierte
Enklave
turksprachiger
Pferde-
und
Rinder-
nomaden.
Traditionell
betreiben
sie
Pelztierjagd
und
-zucht
sowie
Fischfang.
Ins-
besondere
im
Süden
Jakutiens
wird
auch
Ackerbau
betrieben.
Seit
alters
her
sind
ihnen
bereits
auch
Eisenverarbeitung
und
Silberschmuck
bekannt.
Im
Unterschied
zu
vielen
anderen
nichtrussischen
Völkern
Russlands
verfügen
die
Jakuten
über
keine
nennenswerte
Diaspora.
Kleinere
Gruppen
von
ihnen
leben
lediglich
in
Kasachstan
und
China.
Sie
sind
nach
den
Burjaten
das
zweitgrößte
nichtrussische
Volk
in
Sibirien.
Ihre
Herkunft
ist
sehr
umstritten;
wahrscheinlich
wanderten
sie,
von
Burjaten
verdrängt,
vom
Baikalsee
nordwärts
Die
letzte
Einwanderungswelle
könnte
im
14./15.
Jh.
die
Lena
erreicht
haben.
Unter
ihren
Häuptlingen
dominierten
sie
bei
der
Landnahme
an
den
Ufern
der
Lena
die
dort
siedelnden
kleineren
Völker
der
Ewenken
und
Jukagiren,
bevor
sie
selber
seit
dem
17.
Jh.
der
russischen
Kolonisierung
unterlagen.
Kosaken
gründeten
1632
das
Fort
Jakutsk
,
das
zum
Zentrum
russischer
Besiedlung
Ostsibiriens
und
zum
Stützpunkt
für
die
weitere
Expansion
in
Richtung
Pazifik
wurde.
Ein
Hauptmotiv
der
Kolonisierung
des
Gebietes
an
der
Lena
war
die
Ausbeutung
der
anscheinend
uner-
schöpflichen
Naturressourcen,
zu-
nächst vor allem der Pelztierfang.
Die
russische
Gebietsverwaltung
bewahrte
ein
gewisses
Maß
an
j
akutischer
Autonomie
.
Man
teilte
Jakutien
in
mehrere
Provinzen
(
ulus
)
ein,
die
mit
alten
jakutischen
Stammesnamen
bezeichnet wurden.
Doch
nach
1838
ging
diese
relative
Autonomie
an
eine
vereinheitlichte
russische
Verwaltung
verloren.
Der
wachsende
russische
Siedlungsdruck
löste
erneute
Wanderungen
der
Jakuten
nach
Norden
aus.
Im
19.
Jh.
wurde
das
Land
dann
zum
Verbannungsort
für
Strafgefangene
und politische Exilanten
.
Mitte
des
19.
Jh.
begann
der
Goldrausch
an
der
Lena
und
dadurch
wuchs
der
Zustrom
von
Abenteurern
und
Glückssuchern.
Doch
die
Berührung
mit
Immigranten
hatte
für
die
Jakuten
nicht
nur
negative
Seiten.
Diese
Berührung
förderte
die
Entstehung
einer
jakutischen
Bildungsschicht,
die
gemeinsam
mit
den
russischen
Sibirjaken
für
einen
sibirischen Regionalismus eintrat.
Der
stalinistische
Terror
wandelte
Jakutien
zwischen
1930
und
1953
in
einen
Hauptabschnitt
des
Archipels
Gulag
.
Hier
verwaltete
die
Bau-
kompanie
ein
Netz
von
Straflagern
und
regierte
praktisch
ganz
Nord-
jakutien.
Das
nationale
Selbstbewusstsein
der
Jakuten
wuchs
mit
Beginn
des
20.
Jh.
Nach
der
Revolution
von
1917
wurde
noch
während
des
Bürgerkrieges,
der
in
diesem
Teil
Sibiriens
bis
1923
dauerte,
im
Jahre
1922
die
Jakutische
ASSR
gegründet
und
im
Bestand
der
RSFSR eingerichtet.
Die
Landneuverteilung
in
sowjetischer
Zeit,
verbunden
mit
einer
Intensivierung
des
Bodenbaus,
sollte
die
Versorgung
der
Bevölkerung
Jakutiens
sichern.
Durch
die
Futterwirtschaft
und
die
Stallhaltung
wurde
in
den
jakutischen
halbnomadischen
Wirtschaftszyklus
ganz
entscheidend
eingegriffen.
Jäger
und
Fallensteller
haben
bis
in
die
jüngste
Vergangenheit
in
genossenschaftlich
organisierten
Einheiten
gearbeitet.
Die
Berührung
zwischen
den
Russen
und
Jakuten
war
durchaus
nicht
von
feindlicher
Art.
Mischehen
waren
recht
häufig
und
die
am
Anfang
noch
in
der
Minderzahl
befindlichen
Russen
passten
sich
dem
Leben
der
Jakuten
sprachlich sowie kulturell an.
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